Nachwuchsgründer setzen auf clevere Technik

(v.l.n.r) Martin Römgens, Felix Gruschka, Franziska Kores, Jan Philip Böckers, Antonia Böckers, Fabian Wicking Foto: Klaus Knuffmann

Siegerteam des Deutschen Gründerpreises für Schülerinnen und Schüler mit innovativer Geschäftsidee, die Tremor-Patienten den Alltag erleichtern soll.


0 3. Juli 2014

+++ Die zehn besten Teams für ihre Geschäftspläne ausgezeichnet +++ Platz eins geht an die "Aequo GmbH"aus NRW +++ NEU: Lehrer des Jahres gekürt

Essen ist für Menschen, die an einem unkontrollierten Zittern leiden, eine tägliche Herausforderung. Solchen Tremor-Patienten will die "Aequo GmbH", das diesjährige Siegerteam des Deutschen Gründerpreises für Schülerinnen und Schüler, mit ihrer fiktiven Geschäftsidee helfen: Ein Besteckaufsatz, der mittels intelligenter Sensoren die Zitterbewegungen ausgleicht, soll die Lebensqualität der Betroffenen steigern. Auf diese intelligente austarierende Technik bezieht sich auch der gewählte Firmenname Aequo (lat. aequatio=Ausgleich). Für das dazu entwickelte detaillierte Geschäftskonzept wurden die sechs Nachwuchsgründer vom Heilig-Geist-Gymnasium in Würselen bei Aachen am Mittwochabend ausgezeichnet.

Die 16 bis 19 Jahre alten Schülerinnen und Schüler hatten sich bundesweit gegen mehr als 1.000 andere Teams bei Deutschlands größtem Existenzgründer-Planspiel durchgesetzt. Bei der Übergabe des Siegerpokals im Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr beglückwünschte Hermann Faas, Ministerialdirigent im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, die Schülerinnen und Schüler zu ihrem bis ins Detail überzeugenden Konzept. "Ich bin sehr beeindruckt, welches Engagement alle Teams in den letzten Monaten an den Tag gelegt haben, insbesondere das Siegerteam Aequo GmbH. Unser Land braucht junge Menschen, die sich frühzeitig für Wirtschaft interessieren und etwas bewegen wollen. Beim Wettbewerb erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre Talente zu entdecken und erste unternehmerische Erfahrungen zu sammeln."

Überzeugender Geschäftsplan und kreative Idee zählen

Mehr als 65.000 Jugendliche ab 16 Jahren haben seit 1999 am Deutschen Gründerpreis für Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Das Ziel der Initiatoren stern, Sparkassen, ZDF und Porsche ist es, jungen Menschen frühzeitig Mut zur Selbständigkeit zu machen. Von Januar bis Mai hatten die Schülerteams Zeit, ihre Geschäftsidee zu entwickeln, die zwar fiktiv, aber grundsätzlich realisierbar sein sollte. Anhand von neun Aufgaben konzipierten die Jungunternehmer dazu passende Unternehmenskonzepte – inklusive Produktentwicklung, Businessplan, Vertriebs- und Marketingstrategie. Am Ende zählten vor allem der überzeugendste Geschäftsplan und ein kreatives Produkt. Das Team Aequo GmbH konzipierte ihre GmbH so überzeugend, dass die Jury befand: Dieser Geschäftsplan hätte auch im richtigen Wirtschaftsleben gute Erfolgschancen. Außerdem widme sich das Siegerteam einem Problem, das in Deutschland nach den Recherchen der Schüler bereits bis zu 400.000 Menschen betreffe.

Neben den Siegern wurden neun weitere Gründerteams ausgezeichnet. Den zweiten Platz holte sich das Team CuCo – Custom Cooking von der Internatsschule Schloss Hansenberg in Hessen. Sie setzten auf individualisierte Kochbücher, die sich Kunden im Internet nach eigenen Vorlieben oder Unverträglichkeiten zusammenstellen können. Auf den dritten Rang schaffte es ein Schülerteam der Max Grundig Schule Fürth aus Bayern. Sie entwickelten ein fiktives Navigationssystem, das gehbehinderten Menschen barrierefreie Wege weist. Und auch bei den anderen Businesskonzepten der Top Ten spielte zukunftsweisende Technik eine Rolle: vom virtuellen Kleiderschrank über einen Strohhalm, der K.O. Tropfen nachweist, bis hin zum intelligenten Babyfon, das auf Schlaf- und Wachphasen von Babies reagiert.

Der Lohn: Training für die berufliche Zukunft

Die besten fünf Teams dürfen im September am Future Camp teilnehmen, ein individuell auf die Teams zugeschnittenes viertägiges Management- und Persönlichkeitstraining auf Schloss Kröchlendorff in der Uckermark. Auf die Plätze sechs bis zehn warten außerdem Praktikumsplätze bei Unternehmen, die im Rahmen des Deutschen Gründerpreises in den Kategorien StartUp, Aufsteiger und Lebenswerk ausgezeichnet wurden. Bei der Siegerehrung des Deutschen Gründerpreises in Berlin am 16. September 2014 im ZDF-Hauptstadtstudio im historischen Zollernhof wird das Schüler-Siegerteam Aequo GmbH dann gemeinsam mit den gestandenen Unternehmern auf der Bühne stehen.

Neu: Auszeichnung zum "Lehrer des Jahres"

Erstmalig wurde in diesem Jahr auch der "Lehrer des Jahres" prämiert. Diesen Titel erhielt Stefan Donnermeyer, Lehrer am Berufskolleg und Wirtschaftsgymnasium Kaufmännische Schulen Tecklenburger Land. "Der Deutsche Gründerpreis für Schülerinnen und Schüler möchte mit dieser Auszeichnung die äußerst wichtige Rolle der Lehrer im Wettbewerb hervorheben. Sie sind es, die die Schüler zur Teilnahme und zu Spitzenleistungen motivieren", sagt Britta Liefländer, vom Projektbüro Deutscher Gründerpreis für Schülerinnen und Schüler. Wie gut ein Lehrer seine Rolle als Organisator, Berater und Motivator ausfüllt, bewerteten die Schüler im Rahmen einer freiwilligen Zusatzaufgabe. Stefan Donnermeyer erhielt dort überall Bestnoten und überzeugte die Jury insgesamt durch sein außerordentliches Engagement.


Die Top-Ten-Teams und ihre Geschäftsideen

1. Platz: Aequo GmbH aus Nordrhein-Westfalen
Die Idee der Jungunternehmer ist ein Besteckaufsatz, der Tremorerkrankten helfen soll, unkontrolliertes Zittern der Hände beim Essen auszugleichen. Im Gegensatz zu Medikamenten soll dieses fiktive Produkt ganz ohne Eingriff in die menschliche Physis, die Lebensqualität der Erkrankten verbessern.

2. Platz: CuCo - Custom Cooking aus Hessen
CuCo - Custom Cooking setzt auf individualisierte Kochbücher. Kunden sollen sich online ein Kochbuch bestellen können, das auf persönliche Vorlieben, vegetarische Kost oder gesundheitliche Einschränkungen zugeschnitten ist.

3. Platz: Turtle Safety Group GmbH aus Bayern
Die Jungunternehmer haben ein fiktives Navigationssystem entwickelt, das gehbehinderten Menschen wie Rollstuhlfahrern oder älteren Menschen helfen soll, einen barrierefreien Weg zu finden.

4. Platz: Bagolution aus Hessen
Das Team Bagolution bietet Frauen individualisierte Handtaschen, die gleichzeitig ästhetisch und funktional sind. Kundinnen sollen äußere Gestaltung und Innenaufteilung nach ihren Wünschen anpassen können.

5. Platz: DressUp aus Baden-Württemberg
Im Mittelpunkt der Geschäftsidee des DressUp-Teams steht ein virtueller Kleiderschrank. Statt Outfits anzuprobieren soll ein Strichcode reichen, um sie dem virtuellen Ich – einem 3D-Modell des eigenen Körpers – anzuziehen.

6. Platz: Stay with me aus Baden-Württemberg
Die Jungunternehmerinnen des Stay with me-Teams möchten ein Ortungssystem entwickeln, das mithilfe eines kleinen Chips hilft, verlorene oder gestohlene Gegenstände wieder zu finden.

7. Platz: Stroh K.O. GmbH aus Nordrhein-Westfalen
K.O.-Tropfen im Glas oder in der Flasche mithilfe eines Strohhalms zu erkennen, das ist die fiktive Geschäftsidee der Stroh K.O. GmbH. Sind K.O.-Tropfen enthalten, verfärbt sich der Strohhalm erkennbar.

8. Platz: HUNTERHUT Smokehouse & Bar-B-Que aus Sachsen
Das Team will mit HUNTERHUT Smokehouse & Bar-B-Que ein Restaurant gründen, das durch exklusives amerikanisches Bar-B-Que, kulturelles Angebot und durch themenspezifische Zimmer in der dazugehörigen Pension überzeugt.

9. Platz: CherryTech aus Nordrhein-Westfalen
Ein Kuscheltier als Baby-Phone, das erkennt, ob das Baby wach ist und Sprachnachrichten oder Musik zur Beruhigung abspielen kann – diese fiktive Geschäftsidee wollen CherryTech entwickeln, um Eltern zu entlasten.

10. Platz: DDM – Design Deine Möbel aus Berlin
Zeitgemäßes und modernes Recycling ist die Vision von DDM – Design Deine Möbel. Das Team möchte aus alten, liebgewonnenen Möbeln neue, trendige Unikate herstellen, ganz nach den Wünschen und Vorgaben der Kunden.

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